When life gives you lemons… (Teil 1)
SEB-Veranstaltung: „Resilienz – was die (Kinder)Seele stark macht“
Resiliente Eltern lassen sich auch von verschlossenen FLG-Türen nicht abschrecken. Jedenfalls nicht, wenn sie erfahren wollen, wie sie ihre Kinder stark für den (Schul-)Alltag machen können.
Seit der Pandemie sind Leistungsdruck, Schulangst, Sorgen bei unseren Kindern gefühlt noch weiter gestiegen. Kein Wunder also, dass das Thema Wohlbefinden in der Schule auch beim SEB noch öfter auf der Tagesordnung stand, als bereits vor der Pandemie. So wurde aus einer Initiative aus dem SEB heraus – zusammen mit der Schulseelsorge sowie interessierten Eltern und Schüler*innen – vor mehr als einem Jahr das Projekt FeeLGood ins Leben gerufen. Mit kleinen Aktionen, dem FeeLGood-Kalender, Anregungen, Musiklisten, die in der Mensa während der Mittagspause gespielt wurden und vielem mehr wurde hier der Schulalltag bereichert und immer wieder Tipps für resilientes Verhalten gegeben.
- „Resilienz ist die Fähigkeit zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung psychischer Gesundheit während oder nach stressvollen Lebensereignissen.“ (Definition des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung)
- Resilienz: „Das psychische Immunsystem“ / „Psychische Widerstandskraft“
Im Rahmen dieses FeeLGood-Projekts hatte nun der SEB am 1. März 2023 mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins Frau Dr. Anna-Pia Edelmann eingeladen. In ihrem Vortrag „Resilienz – was die (Kinder)Seele stark macht“ fasste die Wissenschaftlerin vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung Forschungsergebnisse und Anregungen zusammen, die Eltern und Lehrkräfte im Alltag verankern können. Wichtiges Learning: Resilienz ist trainierbar! Und es sind nicht immer nur große Stresssituationen und Veränderungen, die resilientes Verhalten auslösen, sondern auch viele Alltagssituationen, denen wir täglich begegnen.
Apropos Alltagsresilienz: Beinahe hätte der Vortrag vor leeren Reihen stattfinden müssen. Denn aus Versehen waren kurz vor Vortragsbeginn alle Außentüren des FLG fest verschlossen, so dass es den Anschein hatte, der Vortrag würde gar nicht stattfinden. Doch davon ließen sich die circa 60 Zuhörer*innen nicht abhalten.
Und so wurden die Eltern, die mit vereinten Kräften Telefonnummern ausprobierten, bis die Türen geöffnet wurden, selbst zum Beispiel für resilientes Verhalten, das Frau Dr. Edelmann während ihres gesamten Vortrags immer wieder verwendete.
Bleiben zum Schluss die Antworten der Expertin, wie genau wir Eltern und auch Lehrkräfte unseren Kindern und uns selbst zu resilienterem Verhalten verhelfen können:
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Empathie üben: Gefühle, die das Kind/ die/ der Jugendliche zeigt, anerkennen und spiegeln bzw. anbieten, darüber zu reden
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Kommunikation: fragen Sie, wie es Ihrem Kind geht und was es denkt; hören Sie zu ohne gleich Ratschläge zu geben, verbringen sie gemeinsame Zeit
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Kompetenzinseln: erkennen Sie die Kompetenzen und Stärken Ihrer Kinder an und bauen Sie sie aus
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Fehlerkultur: entwickeln Sie Akzeptanz und positive Haltungen zum Umgang mit Fehlern
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Selbstwirksamkeit: trauen Sie Ihren Kindern etwas zu und intervenieren Sie so wenig wie möglich
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Rituale: entwickeln Sie zusammen mit den Kindern Rituale, die eine Struktur vermitteln und das Wir-Gefühl stärken
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Vorbild: seien Sie selbst Vorbild und stärken Sie die eigene Resilienz („Im Idealfall tun Kinder das, was wir von ihnen möchten, aber meistens tun sie das, was sie bei uns sehen“)
Wer noch mehr über den Abend erfahren möchte, kann die Präsentation von Frau Dr. Edelmann in itslearning in den Kursen „FeeLGood“ sowie „SEB-Informationen für die Schulgemeinschaft“) finden.
Vielen Dank an Sonja von Rimscha für die Initiative zu dem Vortrag und den Förderverein für die Finanzierung!
Valerie Henschel