Die „Concert Band“ des Frauenlob-Gymnasiums Mainz spielt jetzt sogar eine CD ein

Von Torben Schröder

Musik spielt am Frauenlob-Gymnasium in Mainz eine zentrale Rolle: Es gibt Bläser-, Streicher-und Gesangsklassen. Und jetzt spielen die Schüler sogar eine eigene CD ein.

MAINZ - Bei „Mainz lebt auf seinen Plätzen“ und der Johannisnacht treten sie auf, im ZDF und bei der Schott AG, Jahr für Jahr beim Agenda-21-Tag und an der Mainzer Uni, bei Sportevents und der Bundesgartenschau waren sie schon aktiv. Wer bei der „Fabulous League of Gentlemen“, der „Concert Band“ des Frauenlob-Gymnasiums, spielt, sammelt schon vor dem Abi reichlich Bühnenerfahrung. 75 Schüler ab der achten Stufe treffen sich jeden Mittwoch für eineinhalb Stunden außerhalb der Schulzeit zum Proben. 55 weitere Fünft- bis Siebtklässler bilden die „kleine“ Konzert-Band, ebenfalls freiwillig.
Die Musik spielt am Frauenlob eine zentrale Rolle. Vom Start weg entscheiden sich die Schüler zwischen Bläser-, Streicher- und Gesangsklassen. „Wir haben ein verpflichtendes Musikprofil“, sagt Lehrer David Schmauch. Rund 20 Stücke umfasst das „normale“ Repertoire der vor allem aus Bläsern bestehenden Band. Zudem arbeitet eine „Schüler-Task-Force“ Jahr für Jahr ein Thema aus. Filmmusik zu Krimis und Science-Fiction war schon dran, in diesem Jahr dachten sich die Schüler sogar eine Musical-Rahmenhandlung aus. Thema: Man schläft im Unterricht ein und träumt sich durch die verschiedenen Musical-Motive. „Dürfte klar sein, dass die Idee nicht von mir war“, grinst Schmauch.
 
Der Musiklehrer ist studierter Jazz-Trompeter. 2003 bot sich die Gelegenheit, als Quereinsteiger in den Schuldienst zu kommen, weil Musikreferendare fehlten. Nach zwei Jahren im Referendariat kam er ans Frauenlob-Gymnasium und übernahm die Band mit knapp 20 Mitgliedern. An der Uni ist er zudem in der Lehrerausbildung tätig – und trifft immer häufiger auf bekannte Gesichter aus dem Schulunterricht. „Wir haben schon einige Musiklehrer und auch bereits die zweite Opernsängerin produziert“, freut er sich. Ein Schüler, den er vor rund zehn Jahren unterrichtet hatte, produziert inzwischen Werbe-Jingles. Die Band in der Schule ist ein Sprungbrett.
Und weitere, besondere Erfahrungswerte kommen hinzu. In einem in der Aula aufgebauten Tonstudio hat die Schüler-Band unlängst einen Film-Soundtrack eingespielt. Nun soll, mit allen Ensembles der Schule, eine eigene CD folgen.
Mehr als jeder vierte Frauenlob-Gymnasiast ist über den reinen Unterricht hinaus musikalisch aktiv, rund 80 Schüler singen im Chor, zudem gibt es zwei rund 20-köpfige Orchester. Kommende Woche geht es für sie alle wieder in eine Jugendherberge zur einwöchigen Jahresprobe. Denn nach dem Konzertjahr ist vor dem Konzertjahr, das neue Thema steht bereits. Veröffentlicht werden soll es noch nicht, aber Abwechslungsreichtum ist garantiert. Den gab es auch bei den wohl spektakulärsten Einsätzen der Band bislang. Über insgesamt vier Spielzeiten war sie Teil der „Macbeth“- und „Im Weißen Rössl“-Aufführungen – im Großen Haus, im Staatstheater. Als königliche Kapelle ging es quer durch das Publikum, nach ausgiebigem Aufenthalt in Maske und Garderobe, wie bei den Profis eben. Und beim Jahreskonzert ist die Mensa proppenvoll, 550 Besucher waren es zuletzt, darunter auch viele Ehemalige. Schmauch spricht von musikalischem „Breitensport auf ganz passablem Niveau“. Jedes Jahr werden eigene Filme produziert, als Andenken an Erfahrungen, die man an kaum einer anderen Schule in der Form geboten bekommt.
 
Musik spielt am Frauenlob-Gymnasium eine zentrale Rolle. Es gibt Bläser-, Streicher- und Gesangsklassen. Foto: Frauenlob-Gymnasium

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