Interview mit Musical-Darstellern
14.01.
Am Dienstag, dem letzten Schultag, hatten wir (einige Schülerinnen der 9. Klasse) einen besonders schönen Ferienanfang. Denn Herr Lambertz hatte für uns ein Interview mit zwei der Mitgliedern von „Christmas Moments“ und einen anschließenden Konzertbesuch organisiert.
In diesem Jahr haben wir im Musikunterricht das Thema „Musical“ behandelt. Da Herr Lambertz (Musiklehrer der 9a) durch seinen früheren Job als Backliner mit dem (Musical-)Komponisten und Produzenten Thomas Schwab (komponierte u.a. die Musicals „Yakari“ und „Monster High Live“) und dem Musicaldarsteller David Moore (spielt aktuell in„Starlight-Express“, früher z.B. in „Rent“ oder „Cats“) bekannt ist, konnte er ein Treffen mit ihnen möglich machen, bei dem sie uns das im Unterricht Gelernte durch ihre Erzählungen noch näher bringen konnten.
David Moore berichtete uns von seinem anstrengenden Alltag. Zwischen unzähligen Proben besuche er jeden Tag das Fitness-Studio, um das 35 kg schwere Kostüm des Papas bei „Starlight-Express“ überhaupt tragen zu können. Außerdem erzählte er, dass es eigentlich nie sein Traum war, Musicaldarsteller zu werden. Er habe eine Ausbildung zum Diplom-Informatiker, wurde dann aber, als er einen Gesangsauftritt in einer Kneipe hatte, von einem Produzenten entdeckt.
Im Gegensatz dazu wusste Thomas Schwab schon immer, dass er Komponist werden wollte. Mit 12 Jahren konnte er bereits Schlagzeug und Klavier spielen. „Die einzige Berufsalternative wäre Fußballer gewesen.“, erzählte er uns lachend. Da er ja nicht nur Komponist, sondern auch Produzent ist, konnte er uns den Ablauf eines Castings schildern: „Wir nehmen uns circa 15 Minuten Zeit für jeden.“, sagte er. „Der Bewerber zeigt uns dann natürlich, was er tänzerisch, gesanglich und schauspielerisch drauf hat, aber unser eigentliches Ziel ist es, die wahre Person dahinter zu sehen. Das kitzeln wir dann heraus. Dabei fangen viele an zu weinen, denn es fällt vor allem unerfahrenen Menschen sehr schwer, sich zu öffnen.“ Diese Zeit nähmen sich aber nicht alle, ergänzte David. „Bei größeren Produktionen hat man nur 16 Takte, um sein Können zu beweisen.“
Beide waren sich darin einig, dass Musicaldarsteller nicht unbedingt ein Traumberuf sei. Auf unsere Frage, welchen Tipp sie uns geben würden, wenn dieser Beruf unser Ziel wäre, lachte David nur: „Macht es nicht.“ Etwas ernster fügte er hinzu: „Es ist wirklich ein sehr harter Job. Manchmal fährt man von einem Casting zum anderen. Und wird man nicht genommen, war der Aufwand und das Geld umsonst.“
Man solle nur Musicaldarsteller werden, wenn man wirklich ein außerordentliches Talent habe und viel besser sei als andere, sagte uns Thomas Schwab. „Bei einem Casting kommen so viele Leute, die wirklich gut sind! Und trotzdem müssen wir sie wieder wegschicken, weil es eben welche gibt, die noch besser sind.“ Sollte man sich trotz allem dafür entscheiden, müsse man auf alle Fälle Durchhaltevermögen und einen großen Willen mitbringen.
Da bis Konzertbeginn noch etwas Zeit blieb, hatten wir noch Zeit, den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Anschließend trafen wir (und mehrere Eltern und Geschwister) uns wieder an der Rheingoldhalle.
„Christmas Moments“ ist eine vorweihnachtliche Bühnenshow, die sich schon seit über 15 Jahren in Deutschland an einem großen Publikum erfreut. Thomas Schwab besetzt die musikalische Leitung und David Moore ist nur einer von den prominenten Sängern, die in diesem Jahr in sechs verschiedenen Städten die Menschen begeistert haben. Patricia Kelly, Cassandra Steen und andere tolle Stimmen wechselten sich auf der Bühne ab; Solostücke, mehrstimmige Fassungen (ob a capella oder mit Band), mal laut, mal leise und Weihnachtslieder in Versionen, wie man sie noch nie zuvor gehört hatte, wurden gezeigt. Dazwischen hörten wir von einem „Engel“ nachdenkliche, aber auch lustige Monologe.
Wir waren zwar überrascht, dass hauptsächlich unbekanntere, nicht unbedingt weihnachtliche Lieder gespielt wurden. Doch trotzdem hat es uns sehr gut gefallen, denn der Abend war musikalisch sehr anspruchsvoll und vor allem, was Weihnachten ja eigentlich ausmacht, besinnlich. Und jeder von uns hat spätestens nach der fünfstimmigen Zugabe „Stille Nacht“ mindestens einmal Gänsehaut gehabt.
Lena P., 9b
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