Podiumsdiskussion: Wir sind Europa, Europäer

26.03.

Im Europäischen Parlament muss es ja echt wüst zugehen: So viele Menschen beieinander, so viele Interessen und nur die eigenen sollen ja bekanntlich die besten sein.

Kurz: Da gibt‘s dann wahrscheinlich echt viel zu tun.

Da gab‘s dann auch echt viel zu tun für uns, die Sozi-LKs eurer elften Jahrgangsstufe. Denn wir werden, so verkündete Herr Förster eines Tages, die Podiumsdiskussion zur Europawahl am Donnerstag, den 20. März 2014 organisieren.

— Klingt doch echt, aufregend, oder?

Europakandidaten einladen und willkommenheißen, Fragen ausdenken und Fragen fragen trauen bis unseren lieben Gästen die Ohren bluten würden... ein Saal gefüllt mit wissbegierigen Sozi-Liebenden der elften und zwölften Klasse, während einer hitzigen Debatte... So hätte man sich das vorgestellt, wenn man das Wort Podiumsdiskussion zum Thema Europawahl 2014 plus freier Fragenrunde in den Mund nähme.

Die Diskussion wurde dann auch traditionell mit einer kurzen Vorstellungsrunde eröffnet. So durften wir die bereits im Europaparlament vertretene Birgit Collin-Langen (CDU), zudem Marc Bleicher (SPD), Ulrich Wilken (Linke), Romeo Franz (Grüne), Kerstin Bub (FDP) und Uwe Zimmermann (AfD) begrüßen.

Moderatoren Elena und Tobias setzten mit dem Thema Freizügigkeit für Rumänen und Bulgaren den Startschuss, und schon bald stach eines heraus: Die klare, übereinstimmende Meinung der Parteien.

Frau Collin-Langen betonte, dass das Gerücht, rumänische und bulgarische Zuwanderer wurden unsere Sozialsysteme belasten, eine Lüge sei. Gerade mal 0,5 Prozent dieser Zuwanderer nehmen diese Hilfe in Anspruch, also weitaus weniger, als der Volksmund behauptet. Außerdem wurde der für Empörung sorgende Ausruf „Wer betrügt, der fliegt“ durch „Wer betrügt, der sitzt“ perfektioniert, womit gemeint ist, dass allen Menschen (Zuwanderer eingeschlossen) bei Betrug der Sozialleistungen eine Strafe winkt.

Alle Vertreter forderten, dass endlich Schluss sei, mit diesem Rassismus.

„Sind wir froh, dass wir so bunt sind“, meinte Frau Bub (FDP), „Einwanderung tut uns gut!“

Friede, Freude, Eierkuchen? Nein, man kann schon etwas besser machen, wenn man dann im Parlament sitzt, denn „Bildung, Bildung, Bildung“, wie Bub sagt und somit bessere Chancen auf Wohlstand würden den Rassismus bekämpfen.

Und warum kümmern wir uns nicht erst einmal um unsere eigenen Arbeitslosen?, wollte Sarah wissen. Doch Abschotten, um niemanden mehr hereinzulassen, ist nicht mit dem EU-Recht vereinbar. Außerdem passt nicht jeder (man kennt es ja bereits aus der Schule) auf einen bestimmten Arbeitsplatz, ein Gebiet oder ein Fach.

Es war eine netter Austausch zwischen Europäern: Parteien und Schülern unter dem Banner: „Wir sind Europa“, wie es Romeo Franz (Grüne) nannte. Ein Europa, das von einem Europa in freundschaftlicher Zusammenarbeit mit Russland träumt.

So einig waren sich alle. Nicht einmal haben sie sich verkantet, höchstens mal gestreift.

Noch nicht einmal über Karamellbonbons haben sie sich gestritten... Schade...

Was sagt der Volksmund? Die Parteien sind alle gleich?

Dazu gibt‘s bestimmt auch eine Statistik... Hmm. Einen Moment, bitte...

 

Laetitia de B. (MSS 11)

Die AZ berichtete ebenfalls. Zum Artikel gelangt man hier.

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